1976 - Venedig

1976 - Venedig

Ausstellung 1985 bei der Kochoptik, Bahnhofstrasse, Zürich

Hans im Glück - Styropor - Skulptur

Sparsocken Styropor - Skulptur

1983

1993

Wer war urs Engesser?

W E R D E G A N G

Am 15. Februar 1939 wurde Urs als zweites von sieben Kindern in Zürich Kreis 1 geboren. Sein Vater John Henry Engesser und seine Mutter Pia gestalteten als selbständige Unternehmer und die Schaufenster und Läden vieler Warenhäuser in Zürich.

Bereits als Jugendlicher half er im Atelier seiner Eltern mit und lernte so das Handwerk eines Plakatmalers, Dekorateurs und Grafikers kennen. Urs besuchte die Kunstgewerbeschule in Zürich und wurde von W. Roshardt und H. Müller unterrichtet, die beide einen starken Einfluss auf ihn und seine Kunst ausübten.

Nach diversen Anstellungen als Plakatmaler/Grafiker entschloss er sich 1965, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. Durch sein grosses Interesse für Kunst und Kunstgeschichte kam der junge Familienvater bald auch mit der Welt des Kunsthandels in Berührung. Sein Fachurteil wurde von Kunden und Galerien gleichermassen geschätzt. So kam er in Berührung mit Werken berühmter Maler wie Pablo Picasso, Cuno Amiet, Alberto Giacometti, Alois Carigiet.

Im Zusammenhang mit Auftragsarbeiten für Messen und Ausstellungen schuf er erstmals auch übergrosse dreidimensionale Werke aus Styropor wie z.B. “Hans im Glück” oder “Sparsocken” für eine renommierte Bank.

Etwa 20 Jahre später entstand diese über 2m grosse Katzenskulptur. Warum er überhaupt auf die Katzen als Gestaltungsvorlage kam, lesen Sie weiter…

Am 4. März 1978, bekam die Familie Engesser unverhofft 4-pfotigen Zuwachs. Ursprünglich als Geschenk für die Tochter gedacht, mauserte sich das kleine Büsi zum idealen Studienobjekt für Urs.

Von nun an rückten Katzen ins Zentrum des künstlerischen Schaffens. Mit wiederentdeckter Leidenschaft entstanden Hunderte von Zeichnungen mit Katzen in verschiedenen Positionen und Gemütszuständen.

In seinen unermüdlichen Streben nach Perfektion verfeinerte er seine technischen Fähigkeiten derart, bis er dem eigenen Anspruch genügte: mit seinem 2-dimensionalen Zeichnen eine 3-dimensionale Wirkung zu erzielen.

Villa Durchzug

In einer dunklen Nacht 1984 gelang ihm zudem ein kleiner Genie-Streich. In einer unbewilligten Aktion platzierte er 10 seiner Styropor-Katzen auf der damals äusserst umstrittenen und gut bewachten Max-Bill-Skulptur an der Bahnhofstrasse/Rennweg in Zürich.

Dies, weil der im Kreis 1 aufgewachsene Urs die lebendigen Stubentiger im Stadtbild vermisste. Dank der Fürsprache des SBG -Direktors (heutige UBS) durften die Katzen einen ganzen Tag lang sitzen bleiben, wodurch Urs im breiten Publikum und über die Landesgrenze hinweg Bekanntheit erlangte.

Die gesamte Geschichte der «Villa Durchzug» und wie er den polizeilichen Massnahmen entkam, entnehmen Sie in diesem Zeitungsartikel.

 
 

Wie war Urs noch?

P E R S Ö N L I CH

Urs war ein Lebemann, ein fröhlicher und optimistischer Geselle, der das Leben geniessen und das Beste aus sich herausholen wollte. Seine kleine Familie bestehend aus seiner Tochter Sabina und seiner Frau Bruna waren für ihn sein Ein und Alles. Er sorgte sich liebevoll und mit Leidenschaft für ihre Belange.

Mit seiner lustigen, direkten, kritischen, aber auch feinfühligen, charmanten Art sorgte er für einen interessanten Austausch und humorvolle Geschichten. Viele Begegnungen blieben so in guter Erinnerung, wie uns heute noch Freunde und Bekannte berichten.

Obschon Urs Engesser seit Juli 2010 leider nicht mehr unter uns weilt, begeistert seine Kunst weiterhin Jung und Alt.